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Wintersonnenwende

Still, in Dunkelheit gehüllt, liegt die weite Hügellandschaft. Aus der Ferne blinken Lichter – zunächst nur wenige, schemenhaft erscheinende Punkte am Horizont. Langsam nur werden sie größer. Bald reihen sie sich sichtbar aneinander, gleich einer Schlange, die sich durch das von Reif bedeckte Gras der weiten Waldwiese windet. Bald schon zeichnet das fahle Licht der Fackeln klare Umrisse von Menschen gegen den Schatten des Waldrandes. Still schreiten sie voran, geradewegs auf den Festplatz zu. Es ist die Nacht der Wintersonnenwende, deren reinigendes Feuer den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen aufs Neue beschließt.

„Ich rufe hinaus in die Sonnenwendnacht
Brüder im Lande! Fackeln entfacht!
Tragt sie herbei in forderndem Lauf,
bringt uns das Feuer, wir warten darauf!“

Dann folgen die Worte die Lichtträger aus den vier Himmelsrichtungen, erklingen gemeinsame Lieder und Sprüche. Für einen kurzen Moment scheint die Zeit still zu stehen, bis die in der Ferne blinkenden Lichter der großen, nie schlafenden Stadt die Gewissheit bringen…

…der Kampf geht weiter!