Am 08. März fanden sich im anhaltinischen Dessau mehr als 200 Deutsche ein, um an die sinnlose und verbrecherische Zerstörung der Stadt vor 69 Jahren zu erinnern. Noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs griffen die Briten im Rahmen ihrer „Area Bombing Directive“ die dicht bewohnte Innenstadt an. Im Vorfeld angekündigte illegale Blockaden liefen ins Leere. Demokratische Politikdarsteller versuchten mit mäßigem Erfolg, das Gedenken für ihre politischen Ansichten zu missbrauchen.
In Dessau findet seit vielen Jahren, organisiert durch lokale volkstreue Zusammenhänge, ein Trauer- und Gedenkmarsch zu Ehren der Bombenopfer des Angriffs von 1945 und zum Protest gegen die politische Vereinnahmung des Gedenkens durch demokratische Vereinigungen statt. Am nördlich in der Stadt gelegenen Hauptbahnhof sammelten sich gegen 12:00 Uhr die Veranstaltungsteilnehmer, um den Marsch Richtung Süden und damit auch zum Friedhof antreten zu können.
Gegen 13:30 Uhr begann sich der Zug über die Antoinettenstraße Richtung Innenstadt zu bewegen. Unter den Klängen klassischer deutscher Komponisten passierten die Demonstranten Friedrichstraße und Willy-Lohmann-Straße, um schließlich in Höhe der Askanischen Straße einen geöffneten Kreis für die Zwischenkundgebung zu bilden.
Hier ergriff zuerst der Hildesheimer Aktivist Dieter Riefling das Wort. Er verdeutlichte, dass es sich bei dem Luftangriff auf Dessau, wie auch auf andere deutsche Städte, zweifellos um ein Kriegsverbrechen handelte, weil das Primärziel die Zivilbevölkerung war. Mit dem politischen Missbrauch durch die herrschenden Demokraten, die auf dem Rücken der Toten ihre Ideologie verbreiten wollen, wie beispielsweise das Netzwerk „Gelebte Demokratie“, ging Riefling hart ins Gericht.
Anschließend kam Robert Klug aus Niedersachsen zu Wort. In seinen Redebeitrag brachte er Fallbeispiele und Zahlen aus der völlig außer Rand und Band geratenen Luftkriegsführung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland. Dass die Toten nicht dem Vergessen anheim fallen, sei das Verdienst der nationalen Aktivisten, die immer wieder öffentlichkeitswirksam Gedenkveranstaltungen abhalten, so Klug.
An das Mikrofon begab sich dann der Liedermacher OIRAM, welcher zunächst die niedergeschriebenen Gedanken eines deutschen Soldaten aus dem letzten Weltkrieg zur Schuldfrage vortrug. Danach durften die Teilnehmer seinem mit Gitarre vorgetragenen themenbezogenen Liedgut lauschen, was mit Applaus quittiert wurde.
Vor dem Weitermarsch ergriff noch Simon Richter für das Aktionsbündnis gegen das Vergessen aus Dresden das Wort. Er sprach über die Bedeutung des Totengedenkens, das angesichts der Zustände im heutigen demokratischen Parteienstaat eine historische Notwendigkeit ist, um die Lebensrechte des deutschen Volkes zu verteidigen. Dem Vordringen der Ideologie der Demokraten mit ihrer Geschichtsumdeutung zur Legitimierung ihrer Herrschaft muss friedlich und entschlossen entgegengetreten werden, so Richter.
Die Zugformation konnte dann wieder eingenommen werden, um den insgesamt fast 5 Kilometer langen Weg fortzusetzen in Richtung Stadtfriedhof an der Heidestraße. Die Strecke konnte ohne erhebliche Störungen bewältigt werden. Vor dem Friedhofstor bildete die Versammlung einen Halbkreis, in dessen Innenraum die Kranzträger und 18 Fackelträger diszipliniert einzogen. Das Totengedenken wurde mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kam’raden“ auf der Mundharmonika eröffnet. Dann sprach Dieter Riefling nochmals über das Leid der Ermordeten, um sie schließlich mit den unzähligen anderen Gefallenen an vielen Fronten in die hiesigen Reihen zurückzurufen. Nach diesem bewegenden Moment erscholl die erste Strophe des Liedes der Deutschen. Schließlich traten die volkstreuen Teilnehmer den restlichen Weg bis zum Dessauer Südbahnhof an. Dort wurde die Versammlung erfolgreich beendet.