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Transparentgestaltung und Heimatkunde – unterwegs mit dem Arbeitskreis Jugend

Jugend führt Jugend! Das ist zentrales Motto unserer Arbeit als „Arbeitskreis Jugend“ freier Aktivisten. So muss es wieder in das Selbstverständnis gestandener und erfahrener Aktivisten rücken, gerade den jüngsten unter uns die wichtigsten Dinge, die zum Rüstzeug eines jeden Aktivisten unbedingt und ohne Ausnahme dazugehören, zu vermitteln. Das Beurteilen von Situationen während politischen Aktionen und ein dementsprechend folgerichtiges Handeln zu trainieren gehört ebenso dazu, wie unsere jungen Mitstreiter an eigene Aktionsformen heranzuführen und sie zu selbstständiger politischer Arbeit zu motivieren. Unter diesen Gesichtspunkten organisierte der “Arbeitskreis Jugend“ freier Aktivisten am vergangenen Sonnabend eine Einführung in das Gestalten von Transparenten.

Neben den richtigen Farben, Pinseln und Stoffen braucht es vor allem Geduld und ein ruhiges Händchen. Denn wieviel Arbeit hinter einem noch so simpel anmutenden Demonstrationsmittel steckt, ist den wenigsten bewusst. Bevor es also an das Aufbringen der Vorlage mittels Polylux und Bleistift ging, wurden den Teilnehmern zunächst die benötigten Utensilien vorgestellt und erklärt. Dies ist wichtig um ein optimales Arbeitsergebnis zu erzielen. Nach dem Übertragen der Folie folgte der zweite Arbeitsschritt, das Aufbringen der Farben. Doch auch hier galt es wieder einige Dinge zu beachten. Welche Farben verwende ich? Welchen Pinsel wähle ich für welche Arbeiten? All dies wurde den Teilnehmern detailliert erläutert und somit die Grundlage für eine eigenverantwortliche Arbeit in Sachen Transparentgestaltung vermittelt. Bis in den Abend hinein konnten alle Teilnehmer ihre Handfertigkeiten ausprobieren, bevor es an die gewissenhafte Reinigung der Arbeitsmittel ging. Als die Letzten den Nachhauseweg antraten, war bereits die Dunkelheit hereingebrochen. Nun hieß es ein paar Stunden ruhen, um sich am nächsten Tag der Wanderung anzuschließen, welche wie immer unter dem Motto „Entdecke Deine Heimat!“ stand.

In aller Frühe machten wir uns am Sonntag auf den Weg. Die vom Morgentau benetzten Blätter glitzerten im warmen Licht der aufgehenden Sonne. Nicht in die sagenumwobenen sächsischen Wälder führte uns diesmal der Weg, sondern in ländliche Gefilde. Genauer gesagt in das heute als Zehren bekannte und schon in vorchristlicher Zeit besiedelte „Castellum Cirin“, was soviel wie „felsiger Ort“ bedeutet. So begrüßte uns der mitten im Ort liegende Napoleonfelsen. Während seines Feldzuges soll sich Napoleon um 1806 durch den Felsen gesprengt haben der ihm den Weg versperrt hat, so weiß der Volksmund zu berichten. Vom Berg schaute die St. Michaeliskirche, das Wahrzeichen des kleinen Örtchens an der Elbe, auf uns herab.

Aus dem Dorf hinaus führte ein kleiner Weg in den Nachbarort. Schon von weitem konnte man den Turm des Schlosses Schieritz sehen, welches zwischen 1556 und 1601 unter Hannß von Schleinitz erbaut wurde. Vor Errichtung des Schlosses existierte auf diesem Platz eine frühere Burg des Dominus Conradis, des Konrad von Schleinitz. Dies war um das Jahr 1260. Zum Rittergutsbesitz gehörten eine Schlossmühle, eine Schlossbrauerei, eine Schlossgärtnerei, eine Brennerei, ein Steinbruch, eine Schäferei und die Fischereirechte im Ketzerbach, welcher sich durch die Ortschaften des Ketzerbachtals unermüdlich seinen Weg bahnt. Die Schlossmühle steht noch heute. Sie versorgte zwischen 1905 bis 1960 das Dorf, das Schloss und das Rittergut mit Strom. Von hier aus begaben wir uns auf den Weg zum Schloss. Noch immer kann man den Glanz vergangener Zeiten erdenken, wenn man sich das heute leerstehende und heruntergekommene Gebäude betrachtet.

Nach einer Kurzen Rast begaben wir uns auf den Rückweg. Auf der Kuppe des Berges bot sich ein atemberaubender Ausblick über dieses Stück unserer sächsischen Heimat. Im Schein der wärmenden Sonne konnte man die Elbweindörfer auf der anderen Seite des Flusses mit ihren unzähligen Weinbergen und Steinbrüchen vergangener Tage überblicken. Ein kleiner Feldweg führte uns zurück zur St. Michaeliskirche des Castellum Cirin. Erstmalig wird das heutige Wahrzeichen des Ortes im Jahre 1316 erwähnt. Als George von Schleinitz im Jahr 1545 den Ort vom Markgrafen zu Meissen als Erblehn erhielt, wurde die Kirche abgerissen und eine Neue errichtet. Der zweite Neubau erfolgte im Jahre 1755. Zum Abschluss besichtigten wir ein Kriegerdenkmal aus den Zeiten des ersten großen Völkerringens. Damit waren wir wieder am Ausgangspunkt unserer Entdeckungsreise, dem Napoleonfelsen im Zentrum des Castellum Cirin, angekommen. Viele interessante Dinge gab es zu sehen. In wenigen Monaten werden wir wieder aufbrechen um unsere Heimat näher zu entdecken. Schließ auch Du Dich an! Denn nur wer seine Heimat kennt, kann sie auch lieben. In diesem Sinne, Euer

„Arbeitskreis Jugend“ freier Aktivisten